Banana Split


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Einleitung

“Der Kunde hat immer recht!” – behauptet das Dogma der wachstumsorientierten Verbrauchermaschinerie. Die Verbraucher*innen wissen es am besten und können ihre eigenen Entscheidungen treffen, lautet es. Aber sie sind im Supermarkt einer Unzahl von Angeboten ausgesetzt. Was, wenn die Verbraucher*innen blind sind und ihre Entscheidungen nur darauf ausrichten, wieviel ihr Geld wert ist und was sie dafür bekommen?


Bereitwillig kaufen wir importierte Lebensmittel, da sie bedeutend billiger als lokale Lebensmittel sind. Die meiste Zeit jedoch haben wir nicht die geringste Idee wer die Menschen sind, die unser Essen produzieren. Für die meisten Verbraucher*innen sind sie nur “Geister” über die wir nichts wissen – wurden sie gerecht behandelt, als sie das Essen produzierten oder Rohstoffe bereit stellten, waren sie Chemikalien ausgesetzt, wurden sie ausreichend bezahlt (wenn überhaupt)? Durch die Lebensmittel, die wir kaufen, sind wir mit Menschen weltweit verbunden. Viele Lebensmittel in unseren Supermärkten sind aus Rohstoffen hergestellt, die aus dem Globalen Süden importiert wurden und die Arbeiter*innen, die diese Rohstoffe produzierten, erhalten nicht genug Lohn, um ein würdevolles Leben zu führen. Aber stell dir vor, es gäbe einen Weg, tatsächlich sicherzustellen, dass die Lebensmittel, die wir kaufen, aus den Händen gesunder, glücklicher Menschen stammen, die einen anständigen Lebensunterhalt verdienen. Genau das will das “fair trade” Konzept erreichen – größere Verteilungsgerechtigkeit im internationalen Maßstab.


Diese Aktivität bietet einen Einblick in die Produktion von Bananen, und wie die Profite unter verschiedenen Gruppen verteilt werden, die an der Produktionskette beteiligt sind.

Art der Aktivität

Gruppe / Erlebnisaktivität

Dauer

30 bis 45 Minuten

Lernziele

  • Lernen, wie die Lebensmittelkette funktioniert und wie Profite verteilt werden

  • Reflektieren, wie wir als Verbraucher*innen die Situation verbessern können

Anweisungen

Benötigte Materialien und Werkzeuge:

  • 6 Bananen, eine für jede Gruppe in der Nahrungskette (5 insgesamt) und eine für die Schlussvorführung

  • 5 Messer, eins pro Gruppe

  • Karten mit Rollenbeschreibungen (optional)

Schritt-für-Schritt Anweisungen:

  1. Sag der Gruppe, dass sie gleich ein Spiel spielen werden, dass den Weg der Banane zurückverfolgt – von Produktion und Export aus Lateinamerika bis zur Ankunft im Supermarkt.

  2. Teile die Gruppe in 5 verschiedene Kleingruppen, die die einzelnen Glieder der Nahrungskette darstellen (Arbeiter*in, Plantagenbesitzer*in, Speditionsfirma, Importeur/Großhändler und Einzelhändler). Gib Anweisungen, welche Verantwortlichkeiten jede Gruppe in der Kette hat und welche Kosten damit verbunden sind. Wenn Du willst, kannst Du Karten mit Details über jede Rolle erstellen; Inspiration für die Rolle kannst du im Unterstützungsmaterial finden (nur auf Englisch). Jede Gruppe bekommt 5 Minuten Zeit um zu überdenken, was ihre Rolle mit sich bringt. Fordere jede Gruppe auf, ihre entsprechenden Kosten zu überdenken, für die Bananenarbeiter*in z.B: Wie viele Stunden bringt ein/e Bananenarbeiter*in täglich auf? Wie viel Geld gibt der/die Plantagenbesitzer*in für Spritzmittel und Dünger aus? Wie viel gibt der Importeur für den Transport oder Importlizenzgebühren aus? Was ist mit der Speditionsfirma und dem Preis eines Frachtschiffs, das die Bananen transportiert? Welche anderen Kosten haben die Supermärkte (Einzelhändler) neben Personalkosten?

  3. Fordere die Teilnehmenden auf, sich vorzustellen, dass eine Banane 30 Cent kostet. Fordere jede Gruppe auf, einzuschätzen, wie viel von diesem Geld sie für jede verkaufte Banane bekommen würden. Gib ihnen 5 Minuten Zeit zu diskutieren und Argumente vorzubereiten und dabei all die Arbeit und Ressourcen in Betracht zu ziehen, die ihre Rolle mit sich bringt.

  4. Jede Gruppe bekommt eine echte Banane von der sie ein Stück abschneiden, das ihren Anteil darstellt, den sie als für ihre Rolle gerechtfertigt ansehen. Mach aus den einzelnen Stücken eine “neue” Banane (höchst wahrscheinlich wird sie 2-3 mal so lang sein wie eine Normale)

  5. Jede Gruppe präsentiert ihre Argumente für ihren Anteil, was normalerweise zu einer Summe über 30 Cent führt. Die Verhandlungen können bis zu 15 Min. dauern, abhängig von den Argumenten der Teilnehmenden.

  6. Enthülle am Ende, wer was von der 30 Cent-Bananenkette bekommt – schneide eine neue Banane auf um die tatsächliche Aufteilung besser zu veranschaulichen (Plantagenarbeiter*in – 1 Cent; Plantagenbesitzer*in – 6 Cent; Speditionsfirma – 4,5 Cent; Importeur/Großhändler – 8,5 Cent und Einzelhändler/Supermarkt –10 Cent)

Support-Dateien

Quelle von der die Aktivität inspiriert ist.

Quellen

Reflektion

  • Warum profitieren manche Gruppen bedeutend mehr als andere, ist das eine gerechte Situation?

  • Wer hat die Macht, die Dinge zum Besseren zu ändern?

  • Diskutiert das Konzept des “fair share” (gerechter Anteil) – Was können wir tun, um sicher zu gehen, dass wir Arbeiter*innen in     anderen Teilen der Welt ermöglichen, ihre universellen Rechte auszuüben?

Anleitung zur Online-Einreichung

Reiche im Moodle eine kurze Zusammenfassung der Reaktionen der Jugendlichen auf dieses Spiel ein – Waren sie überrascht, dass die Arbeiter*innen so wenig bekommen? Sind sie offen, “fair trade”-Praktiken in ihr Leben einzubauen? Anleitung für das Hochladen der Fotos und für das Einreichen mit Moodle findest Du hier.

Anleitung zum Feedback

Gib wenigstens einem der Teilnehmer*innen, die an dieser Aktivität teilgenommen haben, Feedback. Anleitungen darüber, wie man Feedback gibt, findest Du hier.

Autor

Creative Commons - ySI4R Content Team (Inspiriert von einem Spiel, das ursprünglich von Christian Aid veröffentlich wurde)
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