Unternehmensträume für eine bessere Welt


Einleitung

„Menschen gehen vor Profit!“ Aber beim heutigen Rennen um Profite, ist das nicht ein utopischer Traum von „Sternguckern“ -Können wir wirklich Menschen vor den Profit stellen und trotzdem unseren Lebensunterhalt verdienen? Das wäre genau das, was wir ein soziales Unternehmen nennen: ein Betrieb, dadurch motiviert, einen positiven Wandel auf die Gesellschaft und sein Umfeld auszuüben. Es kann dabei um alles gehen, die einzige Bedingung ist, dass Menschen und Umwelt zuerst kommen. Hast Du von Sophia Klumpp, der Kanadierin gehört, die als die Frau gelobt wird, die die Mädchen in den Schulen Ugandas hält? Ihre Geschichte ist einfach. Sophia gingen die Tampons aus, während sie in Uganda war und sie konnte dort nicht ohne weiteres neue finden. Sie erlebte die Nöte vieler afrikanischer Mädchen: „Wir haben schnell festgestellt, dass die einheimischen Mädchen sich mit Zeitungen, Lumpen und Rinde behalfen und oft in der Woche ihrer Periode gar nicht in die Schule gingen.“ Sophia begann „Afripad“ aufzubauen, ein revolutionäres, soziales Unternehmen das wiederverwendbare, weil waschbare Binden mit Hilfe von Pedal betriebenen Nähmaschinen produziert. Dieses soziale Unternehmen ist momentan der größte Arbeitgeber in der Gegend!


Tatsächlich können wir also Menschen und Umwelt an erste Stelle stellen und trotzdem ein angemessenes Einkommen haben. Wir können den Traum leben und der Menschheit dienen. Und was wäre wohl ein besserer Startpunkt als Nachhaltigkeit?


Während dieser Aktivität werden wir uns mit dem Konzept des sozialen Unternehmens vertraut mach und uns trauen ein eigenes zu entwerfen.


Warnung! Diese Aktivität kann eure unternehmerischen Fähigkeiten entfesseln und euch dauerhaft glücklich machen!

Art der Aktivität

Individuell / Theoretisch

Dauer

<2 Stunden

Lernziele

  • Sich selbst als sozialen Unternehmer sehen

  • Eine Verknüpfung zu erschaffen zwischen persönlichen Talenten, Interessen, Geschäftsmöglichkeiten und dem Nutzen für die Gesellschaft

  • Inspirationsgewinn durch Andere und offen sein für Zusammenarbeit

Anleitung

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Mache Dich mit Konzepten wie Social Entrepreneurship and Transition Enterprise vertraut.

  2. Entscheide dich, an welcher Geschäftsidee Du arbeiten möchtest. Mach einen langen Spaziergang, ein „Brainstorming“ oder meditiere falls nötig. Stelle dir „Meine größte Begeisterung / Der Welt größtes Bedürfnis“ als Arbeitstitel vor. Ein anderer Weg der Inspiration könnte www.kickstarter.com oder andere Crowd-Funding Seiten sein. Sie sind voll von mehr oder weniger verrückten Geschäftsideen und viele von ihnen sind nachhaltig oder ethisch orientiert.

  3. Mache eine Präsentation Deiner Geschäftsidee, die die folgenden Punkte beinhaltet. Versuche so viele Punkte wie möglich einzubringen. Du kannst natürlich auch     andere Punkte einbringen, von denen Du denkst, dass sie andere Menschen überzeugen könnten Deine Geschäftsidee zu unterstützen.

    1. Name des Projektes   

    2. Dienstleistung / Produkt, das angeboten wird. Was soll es kosten?

    3. Bild eines Prototyps, falls angebracht

    4. Beschreibe die innovativen Aspekte Deines Konzepts

    5. Beschreibe wie und warum das Geschäft nachhaltig ist

    6. Wie würdest Du die Startfinanzierung organisieren (Schau dir alternative Finanzierungsmethoden, wie z.B. das Crowdfunding im Internet an.)

    7. In welcher Zeit erwartest du, dass Dein Unternehmen Profit abwirft?

    8. Was ist Deine Marketing Strategie?

  4. Denke darüber nach, wie Du anderen gegenüber Dein Projekt darstellen möchtest.

    1. Elevator pitch („Anpreisen im Aufzug“): Stell Dir vor, Dich fragt jemand im Aufzug nach Deinem Projekt und Du musst es in der Zeit, die der Aufzug braucht, um vom Erdgeschoss in den 2. Stock zu kommen, erklären. Dies hilft dir die Essenz Deines Projektes zu destillieren und sie anderen kurz und klar darzustellen, sodass Du ihr Interesse weckst. Außerdem ist es eine gute Übung für dich, um zu wissen was die Grundpfeiler und der Fokus Deiner Geschäftsidee ist.

    2. Extended project pitch („Ausführlichere Projektdarstellung als Verkaufsgespräch“): Für den Fall das jemand Dein Projekt näher kennen lernen möchte oder Du die Möglichkeit hast es irgendwo zu präsentieren, ist es gut eine längere Version Deiner Fahrstuhlansprache parat zu haben, in der Du mehr Details offenlegst.

  5. Stelle Deine Ideen anderen Menschen vor! Das können Freunde sein, oder einfach sonst Menschen, denen Du vertraust; es können Einzelpersonen oder Gruppen sein.

  6. Lade die anderen Menschen ein, Deine Ideen weiterzuentwickeln, bleibe offen für neue Ideen, und schätze den Wert von Feedback:

    1. Lade zu Feedback ein: “Bitte gebt mir Feedback zu meinen Ideen”.

    2. Unterbreche die sprechende Person nicht.

    3. Lass eine Person zu Ende sprechen.

    4. Frage folgendes, um weiteres Feedback zu ermutigen: “Gibt es etwas, das Du vielleicht noch nicht gesagt hast?”. Dann höre wieder still zu.

    5. Notiere das Gesagte, unabhängig davon, was gesagt wurde. Vielleicht klingt es am Anfang komisch, aber ist trotzdem ein wertvolles Feedback.

    6. Gib jeder Person Raum für ein zweites Feedback.

    7. Bedanke Dich am Schluss jedes Feedbacks, und nochmal am Schluss der Feedbackrunde.

  7. Probiere, die anderen Menschen als potentielle “Investoren” Deiner Geschäftsidee zu sehen. Investitionen kommen nicht in Form von Geld, sondern auch in Form von Ideen, Materialien oder Mitarbeit.


*OPTIONAL

Wähle ein Unternehmen oder eine Organisation mit einer Vision oder einem Anliegen aus, dem Du Dich verbunden fühlst. Behalte im Kopf, dass es etwas zu tun haben sollte mit sozialem Unternehmertum, also dem kombinieren sozialer Gerechtigkeit / Gemeinschaftsgütern / Nachhaltigkeit etc. mit dem Verdienen des Lebensunterhaltes.

Versuche Dich mit dem Unternehmen/ der Organisation in Verbindung zu setzen, sei es per Email, Skype, oder auch, indem Du einen persönlichen Termin vereinbarst. Versuche eine Exkursion zu organisieren, um aus erster Hand die Arbeit dieser inspirierenden Leute zu erleben und mit ihnen zu sprechen. Habe keine Angst davor so viele Fragen zu stellen, wie Du möchtest. Sie werden es begrüßen, denn Du bist dort, um zu lernen und zu wachsen! Falls möglich, versuche eine eintägige oder besser mehrtägige Möglichkeit für freiwilliges Mitarbeiten, ein Beobachten des Arbeitens („Job Shadowing“) oder für ein Praktikum zu bekommen. Diese Erfahrung kann lebensverändernd sein!

Es kann eine gemeinnützige Organisation, eine gewinnorientierte Firma, eine Kooperative, eine Genossenschaft, ein soziales Unternehmen, eine Benefiz-Gesellschaft, ein gemeinwohlorientiertes Unternehmen oder ein Verein sein.

Für mehr Inspiration schau dir die Methode „Quest for a crazy entrepreneur“ (in etwa: “Die Sinnsuche eines verrückten Unternehmers”) an.

Quellen [englisch]

Reflektion

  • Wie passt Deine Idee zu Deinen Leidenschaften und Talenten?

  • Was wäre Deine persönliche Rolle /Beteiligung?

  • Welche „Weltbedürfnisse“ würde Dein Unternehmen erfüllen, falls es realisiert wird?

  • Wie/Warum ist Dein Unternehmen nachhaltig und ethisch?

  • Was sind die Risiken und Möglichkeiten?

  • Welche Unterstützung benötigst du, um weiter voran zu kommen?

Anleitung zur Online-Einreichung

Lade Deine Präsentation (1 Foto) hoch und reiche eine kurze schriftliche Reflektion ein, sodass andere Teilnehmer*innen dir Feedback geben können. Anleitung für das Hochladen der Fotos und für das Einreichen mit Moodle findest Du hier.

Anleitung zum Feedback

Gib wenigstens einem der Teilnehmer*innen, die an dieser Aktivität teilgenommen haben, Feedback. Anleitungen darüber, wie man Feedback gibt, findest Du hier.
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