Frauenpower!


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Einleitung

An der Spitze der nachhaltigen Revolution der Gesellschaft steht die Jugend. Diese Spitze muss aus Frauen und Männern zusammengesetzt sein. Gender Equality, also die Gleichstellung der Geschlechter, wie sie in von der Gesellschaft konstruiert werden, und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand. In diesem Sinne ist es vor allem für Mädchen wichtig, Führungsqualitäten zu entwickeln, da Mädchen im traditionellen formalen Schulsystem eher passiv werden. Durch verschiedene Lehrmethoden, die Lehrer*innen sowohl im formalen wie auch im nicht-formalen Bildungskontext anwenden, fördern wir oft unbewusst Gender Inequality, also die Ungleichbehandlung von sozial konstruierten Geschlechtern (zum Beispiel dadurch wie Lob und Feedback gegeben werden, Mangel an gender-neutraler, also geschlechtsneutraler Sprache oder durch die Sozialisierung von Feminitiät - wenn etwa Lehrer*innen sozialisieren Schülerinnen feminine Ideale anzustreben ect. ganz zu schweigen von geschlechtsbezogenen Verzerrungseffekten in Lehrbüchern, also wie Wissen im Bezug auf Gender dargestellt wird). Jedesmal wenn wir etwas abtun mit den Worten “So sind Jungs halt”, unterstützen wir Gender Inequality. Jedesmal wenn wir wir ein Mädchen als “jungenhaft” bezeichnen, vertiefen wir die Gender Inequality.


In dieser Aktivitität sind Lehrer*innen und Jugendarbeiter*innen aufgefordert einige der Werkzeuge zu benutzen, die Gender Equality und Führungsqualitäten für Mädchen in formellen und informellen Bildungskontexten fördern.

Art der Aktivität

Gruppenaktivität/ Experimentell

Dauer

2 Stunden bis mehrere Monate!

Lernziele

  • Werkzeuge für Gender Equality kennenlernen und anwenden um die Entwicklung von Führungsqualitäten für Mädchen in Bildungskontexten zu fördern

  • Jugendliche auf Probleme und Lösungen in Hinsicht auf Gender Equality aufmerksam zumachen

Anleitung

Benötigte Materialien und Werkzeuge:

  • Einen Redestab, Papier für Präsentationen, Marker

  • Einen Computer oder Projektor für das Einleitungsvideo

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Teile die Teilnehmer*innen in kleine Gruppen von maximal 6, 7 Personen auf; stelle sicher, dass Mädchen und Jungen zu gleichen Anteilen in den Gruppen vertreten sind. Merke: Kleine kollaborative Diskussionsgruppen fördern sowohl weibliche als auch männliche Partizipation.

  2. Eröffne die Aktivität, indem du ein Video über Gender Equality zeigst (du kannst zum Beispiel Videos benutzen, die du in der Ressource-Sektion weiter unten finden kannst).

  3. Gib den Teilnehmer*innen 15-20 Minuten Zeit um über das/die Video(s) nachzudenken und in den Gruppen darüber zu diskutieren was sie gerade gesehen haben. Bitte sie über Gender Equality heute nachzudenken. Benutze die Fragen die du in der Sektion “Reflektion” unten stehen finden kannst.

  4. Jede*r Teilnehmer*in sollte nun ihre/seine Meinung teilen, wenn ihr die Nachbesprechung beginnt. Um Gender Equality in Lehrer*innen-/Schüler*innen-Interaktion zu fördern könnt ihr einen Redestab benutzen - jede*r teilt seine Meinung der Gruppe mit und reicht den Stab dann an die nächste Person. Alternativ, falls kein Stab vorhanden sein sollte, stelle sicher, dass etwas Zeit verstreicht, bevor du jemanden dran nimmst (etwa 3-5 Sekunden) - Jungs heben ihre Hand üblicherweise schneller, während Teilnehmerinnen oft erst eine gut formulierte Antwort suchen. Nimm Mädchen genauso oft dran wie Jungs (Studien zufolge nehmen sowohl weibliche wie auch männliche Lehrer*innen Jungs öfter dran als Mädchen). Eine gute Möglichkeit, sich selbst zu überprüfen ist es, eine Unterrichtseinheit/Workshop aufzuzeichnen. Zusätzlich frage dich selbst, wie du mit Mädchen und Jungs interagierst - etwa stereotyp männlich gegenüber Jungs oder behutsam gegenüber Mädchen. Studien zeigen, dass Jungs üblicherweise mehr Lob von Lehrer*innen erhalten - stelle sicher, dass du gleiches Feedback gegenüber Mädchen und Jungs gibst! Und natürlich, versuche eine gender-neutrale Sprache im Klassenraum zu benutzen!

  5. Anschließend geht die Gruppe zurück in die Kleingruppenarbeit. Sie sollen über inspirierende Frauen nachdenken, die traditionelle Normen angefochten haben (das kann auch Frauen der heutigen Gesellschaft einschließen). Die Jugendlichen können dafür auch eine Internetrecherche machen. Gib ihnen dafür etwa 20 Minuten Zeit. Jede Kleingruppe sollte dann zwei oder drei Frauen vorstellen die mit der traditionellen Rolle gebrochen haben, die Frauen zugedacht werden und Rollen angenommen haben, die normalerweise von Männern übernommen werden. Das können zum Beispiel Wissenschaftlerinnen, Aktvistinnen, Widerstandskämpferinnen sein, jede, von Marie Curie bis Jeanne d’Arc! (Aber bitte keine Unterhaltungsdamen, bitte!) Jede Kleingruppe präsentiert die weiblichen Vorbilder für etwa 10 Minuten. Ein Präsentationsplakat/-papier kann benutzt werden. Das kann eine Zeichnung beeinhalten, ein Bild, einige wenige Worte auf Papier oder sogar eine Darstellung aus altem Zeitungspapier!


*Wenn du diese Aktität in einer Klasse im klassischen Schulsystem durchführst, richte eine “Girl Power”-Inspirationsecke im Klassenraum ein, wo weibliche Vorbilder auf Papier “ausgestellt” werden können. Dadurch können Mädchen jeden Tag daran erinnert werden, was sie erreichen können. Der Frauenanteil in den Naturwissenschaften und Mathematik ist geringer als der von Männern. Diesem Umstand wird oft zugeschrieben wie die Einstellungen Kindern in der Kindheit gebildet werden. Mädchen, im Gegensatz zu Jungen, müssen Frauen in bestimmten Feldern involviert sehen bevor sie sich selbst in den gleichen Rollen vorstellen können. Eine andere gute Aktivität ist es, Wissenschaftlerinnen/Mathematikerinnen/Ingenieurinnen einzuladen um ihre Geschichte zu erzählen oder einen kleinen Workshop für die Schülerinnen zu geben - auf diese Weise kann man Mädchen inspirieren. Zusätzlich kannst du Ausflüge zu MINT-Unternehmen (Mathematik-, Informatik-, Naturwissenschaften- und Technologie-Unternehmen) in welchen Mädchen an einem Ein-Tages- oder sogar Sommerpraktikum teilnehmen können um schon früh in Berührung mit dem MINT-Sektor zu kommen.

Quellen

Reflektion

  • Denkt über die Videos nach. Was sind soziale Geschlechtsrollen in der Kindheit? Wann wird das soziale Geschlecht gebildet? Was ist der Unterschied zwischen dem biologischen Geschlecht und dem sozial konstruierten Geschlecht?

  • Warum sollten wir uns um Gender Equality kümmern - wo gibt es Zusammenhänge mit Armut, Arbeitsplätzen ect.?

  • Was ist mit Männern, wie profitieren sie von Gender Equality?

Anleitung zur Online-Einreichung

Reiche deine geschriebene Reflektion in Moodle ein. Anleitung für das Hochladen der Fotos und für das Einreichen mit Moodle findest Du hier.

Anleitung zum Feedback

Gib mindestens einer/einem Teilnehmenden Feedback. Eine Anleitung zum Feedbackgeben findest Du hier.
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