The Way of Council


“Wenn Ureinwohner sprechen, sprechen sie nicht mit dem Kopf, beziehen sich nicht auf Theorie, erwähnen nicht, was sie in einem Buch gelesen haben oder was Jemand anderes erzählt hat. Im Gegenteil, sie sprechen aus dem Herzen, vor dem Hintergrund der Traditionen ihres Volkes und des Wissen ihres Landes: Sie sprechen über das, was sie gesehen, gehört und berührt haben und was von Generation zu Generation an sie weitergegeben wurde. Es ist ihrer innere Ruhe, die es ihnen erlaubt, auf die Stimme ihrer Herzen zu hören und auf die zarten Zwischentöne, die in jedem Wort einer Sprache liegen, und welche, wenn sie erklingen ganz und gar zurück in die Welt hinaus gehen.”

– David F. Peat

Einleitung

Über tausende von Jahren saßen Menschen zusammen in Kreisen, um einander und die Welt zu verstehen und über ihre Wahrheiten und deren Wahrnehmungen zu sprechen. Viele Kulturen auf der ganzen Welt haben die ein oder andere Art und Weise genutzt, um einen Raum zu öffnen für Austausch, für eine gegenseitigen Annäherung, ein gegenseitiges Zuhören, für das Überwinden von Herausforderungen und Konflikten. “The Way of Council” ist eine Methode, die basierend auf vier Grundprinzipien der alten Redekreis-Tradition entwickelt wurde. Rat über etwas zu halten, ist eine kraftvolle Methode, um eine Gruppe zu verbinden, einander kennen zu lernen und es ist eine Methode des echten Zuhörens. Rat über etwas wird immer im Kreis abgehalten. Es gibt folgende vier Absichten (um eine zusätzliche erweitert), die diesen Raum des Council-Kreises sicherer zu machen und eine ehrliche und vertrauensvolle Atmosphäre in der Gruppe schaffen:

  1. Mit dem Herzen zuhören bedeutet echtes Zuhören, ohne zu beurteilen was gesagt wird, ohne die Zukunft zu betrachten oder den Verstand als Zugang oder zum Analysieren und Deuten zu nutzen. Es bedeutet völlig präsent zu sein, um zu hören was für den/ die Andere/n wahr ist und auch, um zu versuchen die Person durch die Worte oder die Stille hindurch zu verstehen und zu sehen. Dafür ist es nötig, das Herz statt der Ohren zum Hören zu nutzen.

  2. Aus dem Herzen zu sprechen bedeutet das auszusprechen, was in dem Moment für einen gilt. Also das der Gruppe als persönliche Wahrheit zu präsentieren, was einen gerade bewegt. Es kann ein Wort, eine Geschichte, ein Lied, ein Gedicht sein oder was auch immer gerade zum Vorschein kommt. Aus dem Herzen zu sprechen bedeutet, nicht im Voraus zu planen, was man sagen möchte, und darüber hinaus auch anzuerkennen, dass die Stille genauso kraftvoll sein kann, wie ein gesprochenes Wort.

  3. Ein sparsamer Ausdruck bedeutet klar, kurz und bündig, das zu sagen, was nötig ist. Die Intention ist es, den Kern dessen auszudrücken und zu teilen, was gesagt werden will. Gemeint ist nicht “sich zu beeilen” sondern das zu sagen, was sich offenbart, und sich nicht zu wiederholen. Dieser Aspekt des “Council” ist beabsichtigt, sodass Jede*r im Kreis die Gelegenheit hat, die Anderen teilhaben zu lassen, damit die wichtigsten Dinge ausgesprochen werden können, klar und direkt. Außerdem hilft dies, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erhalten.

  4. Spontanität verstärkt die Idee des Nicht-Planes über das, was man sagen wird. Sie lässt die Freiheit, nicht in alte Gedankenmuster oder Redeweisen zu fallen und erlaubt intuitiven Wandel in dem, was mitgeteilt wird. Es gibt keinen Bedarf danach, “normalen” Gesprächsmustern zu folgen, und somit ist es möglich einfach dem Moment zu folgen.

  5. Vertraulichkeit. Während die bisherigen vier Absichten für den “Council” selber gelten, betrifft Vertraulichkeit den Raum außerhalb des Kreises. Dieser geschützte Raum führt zu einem tieferen Gefühl von Vertrauen und Respekt für alles, was im Kreis ausgesprochen wird.

Diese Übung bietet die Gelegenheit den “Council” zu erfahren, zu zuhören und aus dem Herzen zu sprechen oder auch stiller Teil davon zu sein. http://www.ancienthealingways.co.uk/way-of-council/

Art der Aktivität

Gruppe / Experiementell

Dauer

Normalerweise 1-2 Stunden

Lernziel

  • Die Kraft des Zuhörens und Sprechens aus dem Herzen in einem offenen und geschützten Raum zu verstehen und zu erfahren

Anleitung

Benötigte Materialien und Werkzeuge:

  • Einen “Rede”-Gegenstand: Ein Stock, Stein oder anderer natürlicher Gegenstand, welcher leicht zu halten ist. Auch kann ein Gegenstand mit persönlicher Bedeutung genutzt werden. Während des Rats soll nur die Person, die den Gegenstand hält, sprechen. Der “Rede”-Gegenstand repräsentiert ein Zeichen des Respekts für die Wahrheit jedes*r Einzelnen, die in der Gruppe geäußert wird.

  • Bequeme Sitzpositionen: Kissen, Matten oder Stühle in einem Kreis.

  • Falls gewünscht, eine gestaltete Mitte: Blumen, eine Kerze oder etwas anderes, das den Raum verschönert und eine feierliche, ruhige und konzentrierte Atmosphäre kreiert.

Schritt-für-Schritt-Anweisungen:

  1. Bereite den Raum vor: Er sollte behaglich, ruhig und nicht öffentlich zugänglich sein.

  2. Kommt als Gruppe zusammen: Alle sollten im Kreis sitzen, sodass jede Person alle anderen leicht von dort aus sehen kann, wo er/ sie sitzt.

  3. Öffnet den Raum:

    1. Der Gastgeber eröffnet die Runde, indem die Absichten erläutert werden sowie die Rolle des “Rede”-Gegenstandes. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass alle alles verstanden haben und offene Fragen beantwortet werden.

    2. “Rat halten” ist sehr weit gefasst und kann alles beinhalten: Das Thema oder der Gegenstand für den Austausch kann eine spezifische Angelegenheit sein, über die geredet werden soll, oder ganz offen eine Möglichkeit, dass alle mitteilen können, was sie in dem Moment denken oder fühlen. Für den allgemeinen Redekreis ist eine Idee, die Teilnehmer einzuladen über die Höhepunkte und Tiefpunkte der erlebten Woche/ des erlebten Tages zu sprechen, oder über irgendetwas wichtiges, dass sie gerade bewegt, oder einfach zu schauen, ob es etwas gibt, das unmittelbar im Moment mitgeteilt werden will. Falls es ein bestimmtes Thema Gegenstand der Runde sein soll, vergewissere dich, dass alle verstanden haben, worum es geht.

    3. Entscheidet wie viel Zeit Jede*r Einzelne zum Sprechen haben wird und einigt euch darauf, ob und wie ihr dem/ der Sprechenden zeigen wollt, dass seine Zeit bald um ist. Oft wird ein Glöckchen oder Zimbeln verwendet.

    4. Der “Rede”-Gegenstand wird in die Mitte gelegt. Lade alle ein hineinzuspüren, wer starten möchte. Du kannst folgende Idee der Gruppe anbieten: Ein Zeichen, dafür dass man bereit ist zu sprechen, kann es sein, wenn das Herz sehr stark oder schnell schlägt.

  4. Die Person, die zuerst spürt, dass er/ sie sprechen möchte, geht in die Mitte und nimmt den Gegenstand, um ihn mit zurück zum Platz zu nehmen. Dann teilt die Person, was er/ sie sagen möchte und behält dabei die Absichten der Methode im Hinterkopf (siehe oben). Wenn er/ sie fertig ist, wird der Gegenstand in eine Richtung weitergereicht und dieser wandert in die Richtung weiter, bis die Runde komplett ist.

  5. Die nächste Person kann den Gegenstand eine Weile halten, um zu schauen ob ein Gedanke präsent ist, um geteilt zu werden. Falls nicht, ist Jede/r eingeladen still sitzen zu bleiben, bis er/ sie bereit ist den Gegenstand dann einfach weiterzureichen: Es ist nicht erforderlich zu sprechen. Auf diese Art und Weise erhält jede Person im Kreis den Gegenstand und somit die Möglichkeit zu sprechen. Nachdem der Gegenstand zurück bei der ersten Person angekommen ist, legt er/ sie den Gegenstand zurück in die Mitte.

  6. Falls noch Zeit ist, ist es schön den Raum dafür zu öffnen, dass Teilnehmer*innen ein zweites oder auch drittes Mal sprechen können, oder auch dass, die, die in der ersten Runde noch nicht gesprochen haben, nun etwas sagen können.

  7. Wenn alles, was gesagt werden soll, gesagt ist oder die zur Verfügung stehende Zeit vorüber ist, beschließe die Runde, indem du allen Teilnehmer*innen dankst und ein paar geeignete Worte zum Schluss sprichst.

Quelle

Reflektion

  • War dies für die Meisten in der Gruppe eine hilfreiche Erfahrung?

  • Hat es sich schwer oder unangenehm bzw. komisch angefühlt?

  • Hat der Council-Kreis es ermöglicht, dass sich Einzelne mit und in der Gruppe mehr verbunden gefühlt haben?

  • Was für Dinge könnten sich ändern, wenn die Gruppe oder der Leiter in Zukunft sich auf diese Art und Weise austauschen möchte?

  • Gab es irgendwelche Konflikte oder Themen, die einfach dadurch gelöst wurden, dass Raum dafür war?

  • Scheint die Gruppe daran interessiert zu sein, häufiger auf diese Art und Weise Rat zu halten?

Anleitung zur Online-Einreichung

Lade ein Foto der Gruppe hoch mit einer Person, die den “Rede”-Gegenstand hält. Es solllte aber kein Foto sein, dass während des Rats selber gemacht wurde, und du solltest die Erlaubnis aller haben, deren Gesicht auf dem Foto erscheint. Reiche eine kurze, mindestens 200 Wörter lange Beschreibung der Versammlung ein, auch darüber, wie es für die Gruppe war. Anleitung für das Hochladen der Fotos und für das Einreichen mit Moodle findest Du hier.

Anleitung zum Feedback

Gib mindestens einer/einem Teilnehmenden Feedback. Eine Anleitung zum Feedbackgeben findest Du hier.

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