Gemeinschaftskunst


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Einleitung

Europa setzt sich derzeit mit einem der größten Beispiele menschlicher Migration auf dem eigenen Kontinent seit dem zweiten Weltkrieg auseinander. Es gibt viele inspirierende und hochgradig positive Ergebnisse aus dem daraus entstehenden Zusammentreffen von Menschen unterschiedlichster Herkunft, mit vielversprechenden guten Nachrichten über zwischenmenschliches Gemeinschaftsgefühl, grenzenloser Solidarität und einem offenen und warmen Willkommensgruß an die Segnung der kulturellen Diversität, die diese Entwicklung mit sich bringt. Trotzdem ist bis jetzt nicht alles reibungslos und glücklich verlaufen.

Mit einem Ansteigen von islamophoben, antisemitistischen und ausländerfeidlichen Stimmungen innerhalb Europas, gewinnt der Rechtsextremismus in vielen Ländern Popularität. Diese Entwicklung führt zu einem Schneeballeffekt von niederträchtigen und gewaltätigen Angriffen auf einzelne Flüchtende, Geflüchtete und  ganze (Ge-)Flüchtenten-Camps in verschiedenen Ländern, und es besteht ein steigender Bedarf diesen alarmierenden Anstieg ungesunder Spannungen über verschiedene Kulturen hinweg aufzugreifen.


Es ist offensichtlich, dass noch mehr Arbeit darauf verwendet werden muss um die stark benötigte Integration voranzubringen. Wie können wir Menschen zusammenbringen? Kunst als ein Element, das in allen Kulturen vertreten ist, ist ein fantastischer Weg um unsere Visionen jenseits der Worte zusammenzubringen. Das Ko-Kreieren von Kunst (auch als gemeinsame Schaffen von Kunst, Gemeinschaftskunst, Partizipative Kunst, “new-genre public art” bekannt) begünstigt Toleranz und Gemeinschaft zwischen verschiedenen Kulturen und schafft eine Kultur der Kollaboration, die sich in alle Bereiche des Lebens fortsetzt. Wenn der Fokus der Kunst auf eine soziales Thema gelenkt wird, kann sie als ein wirkungsvolles Instrument genutzt werden um Räume für Interaktion zu öffnen. Künstler*innen in einem gemeinsamen kreativen Prozess zusammen zu bringen, dient als Katalysator für sozialen Wandel.

Art der Aktivität

Experimentell/Gruppenaktivität

Dauer

Vorbereitung: einige wenige Stunden, je nach verschiedenen möglichen Optionen.

Dauer der Aktivität: 2-3 oder mehr Stunden

Lernziele

  • Akzeptanz für kulturelle Unterschiede fördern

  • Zusammengehörigkeitsgefühl und Einigkeit zwischen Menschen zu fördern, zwischen denen Spannungen existieren

Anleitung

Schritt-für-Schritt Anleitung:

  1. Bringe eine Gruppe Jugendlicher zu einem Geflüchtetenlager  [falls es keine Geflüchtetenlager gibt, besucht ein Roma-Jugendzentrum oder eine andere Organisation die mit Menschen aus einer anderen Kultur arbeitet].

    1. Setze dich im Vorfeld mit der Organisation in Kontakt. Sprich mit einer verantwortlichen Person um eine Idee zu bekommen, was du mitbringen solltest, wie die Jugendlichen vorbereitet werden sollten bevor ihr am Ort ankommt und um abzuklären, ob es bereits etablierte Treffpunkte gibt.

    2. Kümmere dich um den Transport, aber wenn du möchtest, kannst bitte auch die Teilnehmer*innen sich mit um die Planung zu kümmern. Das stärkt das Gefühl der Teilnehmer*innen, an einem Projekt teilzunehmen, statt nur Gast zu sein.

    3. Eine weitere Möglichkeit ist es, Migrant*innen/Geflüchtete an den Ort einzuladen, an der die Gruppe üblicherweise ihre Aktivitäten gemeinsam durchführt, oder einen anderen öffentlichen Treffpunkt zu finden wie zum Beispiel einen Park oder Marktplatz.

  2. Integriert Menschen vom Camp [oder der Organisation] in die Gruppe. Bereite ein paar auflockernde Spiele um “das Eis zu brechen” im vorhinein vor, denn es ist wichtig, dass sich alle Jugendlichen sicher und enthusiastisch fühlen.

  3. Bereite einen Untergrund vor, auf dem die Kunst entstehen kann: Eine dafür freigegebene Wand, eine große Leinwand oder Papier oder ähnliches kann dafür verwendet werden.

  4. Als Einleitung erzähle eine “Wüsteninselgeschichte”, in welcher die gesamte Gruppe von Aliens entführt und wieder auf einer Wüsteninsel ausgesetzt wurde und nun dort gestrandet ist. Es liegt nun in der Hand der Gruppe ihr ideales Land bzw. Welt gemeinsam zu entwerfen.

  5. Erkläre, dass es keine dem vorhergegangen Regeln gibt, denen sie folgen müssen, dass es dort keine Grenzen gibt, keine Länder oder Staaten, dass sie sich ausdenken können was auch immer sie wollen, solange sie es zusammen tun. Jeder sollte mit dem finalen Kunstwerk glücklich sein.

  6. Fangt an!

  7. Nachdem das Kunstwerk geschaffen wurde, schaffe einen Raum in dem Diskussionen über die Reflektionsfragen (siehe unten) stattfinden können.

  8. Denk dran viele Bilder zu machen! [mit der Einwilligung von allen darauf]

Quellen

Reflektion

  • Hat sich etwas in deinem Verhältnis zu den Menschen um dich herum wärend des kreativen Prozesses verändert?

  • Hast du etwas neues die Kultur gelernt, mit der du heute in Kontakt gekommen bist?

  • Wie haben sich die Teilnehmer*innen während des gemeinsamen Schaffens gefühlt – haben sie einen neuen Sinn für Teamarbeit gespürt?

  • War es schwierig gegenüber den kulturellen Bedürfnissen anderer aufmerksam zu sein?

Anleitung zur Online-Einreichung

Lade ein Bild des entstandenen Kunstwerks hoch und reiche deine geschriebene Reflektion in Moddle hoch. Anleitung für das Hochladen der Fotos und für das Einreichen mit Moodle findest Du hier.

Anleitung zum Feedback

Gib mindestens einer/einem Teilnehmenden Feedback. Eine Anleitung zum Feedbackgeben findest Du hier.

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